Unsere Waggon-AG


Seit 2008 ist die freiwillige Waggon-AG zu einem festen Bestandteil des Schullebens an der Alexander-Lebenstein-Realschule geworden. Schüler:innen der 10. Jahrgangsstufe haben in dieser AG die Möglichkeit, sich intensiv mit den Themenkomplexen  Nationalsozialismus, Antisemitismus, Shoa sowie Fremdenfeindlichkeit und modernem Rechtsextremismus auseinanderzusetzen und darüber hinaus ihre eigenen Ideen zur Themenauswahl und zur Gestaltung von Projekt- und Gedenktagen einzubringen. Sie sind gemeinsam mit den betreuenden Lehrer:innen maßgeblich an der Konzeption und Durchführung der Projekte beteiligt, wobei sie alle Schüler:innen der 10. Klassen in die Vorbereitung des Holocaustgedenktages einbeziehen. Dabei arbeiten sie auch ganz eng mit den Religions-, Geschichts-, Kunst- und Musiklehrer:innen zusammen, die den Projekttag mitgestalten.

 

Der Gedenktag beginnt mit einem Gottesdienst, der das jeweilige Jahresthema zum Gegenstand hat. Anschließend begeben sich die Schüler:innen auf einen Gedenkmarsch durch die Stadt, der vor dem Waggon endet. Hier findet eine Gedenkveranstaltung mit Schülerbeiträgen und Musik statt. Nach einer kurzen Pause präsentieren die Waggon-AG und die einzelnen Klassen die Ergebnisse ihrer Arbeiten und tauschen sich darüber aus. Der Tag endet mit der Vorführung des Films „Nacht und Nebel“.


Am Ende des Schuljahres haben die Schüler:innen der Waggon-AG die Möglichkeit  an einer deutschlandhistorischen Fahrt nach Berlin teilzunehmen und dort unter anderem das Jüdische Museum, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Informationsort sowie das ehemalige Stasi-Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen und den Bundestag zu besuchen. Diese Fahrt bildet einen spannenden und erlebnisreichen Abschluss des ganzjährigen Engagements in der Waggon-AG.


Wir sind sicher, dass wir auch in Zukunft unsere Begeisterung, unsere Energie und unsere Kreativität daran setzen werden, unserem neuen Namen weiter gerecht zu werden. Der Name Alexander-Lebenstein-Realschule ist für uns zugleich auch Auftrag und Verpflichtung, weiterhin Courage zu zeigen, wenn Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ihr hässliches Haupt erheben.



Das jährliche Erinnern

Jährlich wird Ende Januar an der Alexander-Lebenstein-Realschule Haltern am See für die Jahrgangsstufe 10 ein Projekttag zur Erinnerung an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durchgeführt. Des Weiteren werden Gedenktage veranstaltet, die die Bücherverbrennung, die Reichspogromnacht und die Judenverfolgung zum Thema haben. Durch diesen Projekttag und die Gedenktage soll ein nachhaltiger Beitrag zum Toleranz- und Demokratieverständnis an unserer Schule geleistet werden.
Der Grundstein für diesen speziellen Erziehungsbereich wurde im Jahr 2000 gelegt. Gemeinsam mit den damaligen SV-Lehrern Holger Freitag und Maria Curti sowie dem Schülersprecher Christian Schulte-Lünzum engagierte sich die SV der Realschule gegen Rechtsradikalismus. In vielfältigen Aktionen wurden Kontakte zu anderen Kulturen vermittelt, eine Unterschriftenaktion wendete sich gegen Rassismus. Die vielen Aktivitäten, die dann folgten, bildeten den Anfang einer Kette, die weiter fortgesetzt wurde und wird.



Eindrücke vom Holocaust-Gedenktag


Realschule wird „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Die lange Reihe von Aktivitäten unserer Schule gegen Rassismus und Intoleranz fand Beachtung. Im Juni 2002 wurde unserer Schule schließlich der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Die Schülerschaft suchte hierfür einen Paten und fand ihn in der Person von Alexander Lebenstein. Er erklärte sich bereit, die Patenschaft zu übernehmen und besuchte uns am Tag der Auszeichnung zum ersten Mal. Der Ausgangspunkt für das Engagement unserer Schule im Bereich Toleranz- und Demokratieverständnis ist seitdem in der Person Alexander Lebenstein zu finden und mit ihm auf das Engste verbunden.